Was gemeinhin 'das Dunkel der Geschichte' genannt wird, ist im Grunde genommen gar nicht dunkel, sondern vielmehr eine neblige Mixtur aus Unkenntnis, Desinteresse und einer wissenschaftlich-erprobten Taktik, hartnäckig Dinge zu übersehen, die nicht in das sorgsam gepflegte Weltbild passen. So dürfte es zum Beispiel im Jahre 1518 absolut kein Land in Südamerika geben, in dem ein paar tausend hellhäutige Menschen lebten, die behaupteten die Nachfahren einer Vulkankatastrophe auf der Atlantik-Insel Madeira zu sein. Und demzufolge hat natürlich auch noch niemand nach diesem geheimnisvollen Land der Umoya gesucht. Um so verblüffter waren dann Rita Stefanidis, PEP, Professor Flostre und ihre vier Begleiter, als sie genau über dieses Land stolperten, als eine unerklärliche Panne des Raum-Zeit-Gefüges in die Vergangenheit geschleudert hatte. Absurderweise waren sie dabei ausgerechnet im Tobago des frühen 16. Jahrhunderts gelandet, und nach einigem Hin und Her hatten sie beschlossen, sich an die Mündung des Amazonas durchzuschlagen, wo sich der nächstbeste Eingang zur globalen Rutschbahn befinden sollte - ein interdimensionales Reisesystem, das ihnen die Rückkehr in unsere Zeit ermöglichen sollte. Auf halbem Wege allerdings drohte ihr Plan zu scheitern: Mehr oder minder verzweifelt trieben oder schwammen sie im offenen Meer, und hätte es nicht dieses geheimnisvolle Volk der Umoya gegeben, so müßte sich diese sog. Sendung nun nach einem neuen Helden umsehen. Mit anderen Worten: Die sieben Zeitreisenden wurden gerettet und in Nathana untergebracht - einer der sieben kleinen Städte der vergessenen Zivilisation. Paul wurde sogar in die Führungsriege dieser eigenartigen Kultur aufgenommen, mußte fortan mit eine schwarzen Maske durch die Weltgeschichte laufen und war dazu verdonnert ernst zu bleiben. Lachen galt bei den 98 Umoya-Gurus als Todsünde - ansonsten jedoch war nicht allzuviel über sie herauszubekommen: Ihre Sprache - ein wirres, anstrengendes Gemisch aus Worten, Tönen und Geräuschen in allen Registern, war derartig kompliziert, daß eine normale Kommunikation unmöglich war. Erst als der Nachwuchs-Guru Paul in die Große Kuppelhalle von Syntharsa geladen wurde und ganz nebenbei einige Rätsel der Umoya-Astrophysik löste, konnte er den Knoten durchtrennen. Und dort erhielt er dann die dringend überfällige Nachhilfestunde in der Geschichte dieses seltsamen Volkes. Die Umoya hatten nicht nur eine genaue Vorstellung von der Geographie dieses Planeten - sie schienen auch etwas von dem Netzwerk zu wissen, das unseren Planeten umgibt und das Hörern dieser sog. Sendung als 'globale Rutschbahn' bekannt ist.