Douglas Orville konnte mit sich und der Welt zufrieden sein. Nichts
und niemand konnte den Selfmademan von der Karibik-Insel Trinidad
aufhalten. Schon vor mehr 40 Jahren hatte seine Glücksträhne begonnen:
Damals hatte er zusammen mit seinem Partner Bo Calliste einen
Nachtclub und Spielcasino in Port of Spain betrieben, und während Bo
deshalb ins Gefängnis gewandert war, hatte Douglas sich aus der Affäre
gewunden und die Einnahmen in seine San Fernando Investment gesteckt.
Mit diesen Aktien wiederum war er - zum richtigen Zeitpunkt - bei der
Trinidad American Oil Company eingestiegen, und mit einem raffinierten
Schachzug hatte er die Firma dabei sogar noch gründlich übers Ohr
gehauen und sich gleichzeitig einen Platz im Aufsichtsrat ergaunert.
Nun fädelte der alte Finanzjongleur gerade seinen größten und letzten
Coup ein: Die Übernahme der Ölgesellschaft durch ein amerikanisches
Konsortium, bei dem er zum neuen, alleinigen Chef des Unternehmens
werden konnte. Für Douglas Orville war es ein grandioses Spiel um Geld
und Macht - durchaus nicht ungefährlich, aber im Grunde genommen
konnte ihm doch keiner seiner Widersacher das Wasser reichen: Nicht
einmal sein einstiger Partner Bo Calliste, der seine Rache drei
Jahrzehnte lang akribisch geplant hatte. In der Abgeschiedenheit des
kleinen Ortes Charlotteville hatte er sich ein eigenes Aktienpaket
zusammengefälscht; damit hätte er die geplante Übernahme der Öl-Firma
verhindern oder Orville zwingen können, einen alten Betrug
einzugestehen.
Doch kurz bevor Bo Ernst machen konnte, war er ermordet worden -
diskret, unauffällig und professionell. Dennoch war es ein paar
lästigen Amateuren gelungen, eine Verbindung zwischen diesem Todesfall
und dem alten Fuchs auf Trinidad herzustellen. Schlimmer noch:
Irgendwer hatte Bos brisantes Aktienpaket abgefangen, und nun
versuchte man tatsächlich, Douglas Orville unter Druck zu setzen. Ein
gewisser Paul E. Pop, ein ausländischer Kneipenbesitzer auf Tobago,
war zusammen mit seinem Partner Nuts in Orvilles Villa im Nobel-Vorort
Diego Martin aufgetaucht, um Verhandlungen über die verdammten Papiere
zu führen.
Die beiden hatten sich - irgendwie rührend - als smarte
Geschäftsleute verkleidet und hatten tatsächlich geglaubt, Douglas
Orville an der Nase herumzuführen. Aber auch sie hatten keine Chance.
Die Aktien - gegen das Leben ihrer Freundin, Cousine und Köchin
Ophelia - hatte der Finanzhai ihnen eröffnet. Und der Anblick dieser
zwei begossenen Pudel hatte ihn doch irgendwie amüsiert, während sein
Sohn Sean ihn - in seinem Rollstuhl - von der Terasse schob. Und diese
zwei “Calypso-Detektive” würden noch weitere böse
Überraschungen erleben, dachte Orville.