Mindestens 8000 Jahre lang dämmerte Tschib-Halku Ma in einem langen Dornröschenschlaf. Nur Legenden gab es, von dieser letzten Stadt der alten Völker, die am Ende unter künstlich ausgelösten Erdrutschen und Lawinen verborgen worden war.
In diesem Sommer jedoch waren gleich drei seltsame Expeditionen am Fuße des zentralsibirischen Berglands unterwegs, wo das Volk der Yeovilianer seine geheimnisvolle Fluchtburg einmal errichtet haben soll.
Da waren die gut betuchten Herren Brown, Green und White: Drei hochnäsige Zauberer, die den guten Tipp erhalten hatten, sich einfach an die Fersen der beiden anderen Teams zu heften, wenn sie bei der Ausgrabung der sagenhaften Stadt dabei sein wollten. Dann waren da unsere Helden Paul E. Pop und Rita Stefanidis, die sich - zusammen mit Professor Flostre - dem Einhorn Rimski und dessen Assistenten Sergej angeschlossen hatten. Und schließlich gab es den kleinen Elite-Trupp des Dr. Konstantin Dolsky: Acht Männer und Frauen, die offenbar genau wussten, wie man das verborgene Tor in einen endlosen Tunnel unter den Bergen öffnen konnte.
Auch sie waren nicht von selbst auf die Spur der “weißen Stadt” gekommen, sondern hatten von einem namenlosen Mäzen von dem vergessenen Landstrich am Rande der sibirischen Tundra erfahren. Der große Unbekannte hatte ihre Expedition finanziert und auf den Weg gebracht. Ein ganz ähnliches Phantom hatte die Herren White, Green und Brown auf die Spur gebracht; und auch Rimski war nicht gerade aus freien Stücken unterwegs in der Wildnis: Er hatte auf recht dubiosen Wegen den Auftrag erhalten, Batu zu stellen, einen äußerst unangenehmen Zeitgenossen, der überhaupt nichts mehr auf der Erde verloren hatte, denn auch Batu war ein Zauberer; eins der Wesen aus der Dunklen Zone, die früher einmal in stattlicher Anzahl auf der Erde gelebt hatten.
Batu war mit Sicherheit einer der Drahtzieher dieser ungewöhnlichen Aktivitäten im Land des Permafrosts. Bereits seit tausend Jahren war er auf der Suche nach Tschib-Halku Ma, und nun schien er etwas entdeckt zu haben, wagte sich jedoch nicht selbst ins Geschehen, sondern hielt sich vornehm zurück. Sein unsichtbarer Gegenspieler bei der Affäre war vermutlich Fafner, ein äußerst langlebiger, gerissener und einflussreicher Drache, der vielleicht selbst einmal in der verschollenen Stadt gelebt hatte. Zumindest gibt es da allerlei Märchen und Sagen, die von einem sibirischen Drachen erzählen.
Doktor Dolsky kannte diese Überlieferungen, und wenigsten die war er bereit preiszugeben, als sein Team in den seltsamen Tunneln über Paul, Rita und Jacques Flostre gestolpert war. Ansonsten allerdings ließen sich die acht Forscher nicht in die Karten blicken. Sie blieben vorsichtig und reserviert und sahen in unseren Helden nur unerwünschte Rivalen im Rennen um die Entdeckung der legendären Stadt.